Welche digitalen Kompetenzen brauchen wir in Zukunft? Was sind digitale Geschäftsmodelle?
Bei der digitalen Transformation kommen Unternehmen und Organisationen unterschiedlich schnell voran. Während sich die einen darauf beschränken, bestehende Geschäftsprozesse zu digitalisieren, entwickeln die anderen proaktiv digitale Konzepte und Geschäftsmodelle. Entscheidend für den Erfolg bei der Digitalisierung ist der sogenannte „digitale Reifegrad“. Dieser ist ein wissenschaftlich basiertes 360-Grad-Instrument, mit dem alle zur Veränderung wichtigen Faktoren abgefragt werden.
Digitalisierung einfach erklärt
In den vergangenen etwa 20 Jahren wurden unterschiedliche digitale Technologien (mobiles Internet, künstliche Intelligenz, Internet der Dinge etc.) drastisch weiterentwickelt und haben den Sprung von der Expertenanwendung hin in den Alltag geschafft. Ähnlich wie die Innovation der Dampfmaschine die Gesellschaft verändert hat, wirkt auch der digitale Wandel.
Digitalisierung ist technologiegetrieben. Auf Basis der entwickelten digitalen Technologien entstehen digitale Innovationen: Neue Anwendungsfälle, die durch bestehende Unternehmen und Start-ups mit Risikokapital getrieben werden. Dies führt zu unterschiedlichen Geschwindigkeiten. Während zB. die öffentliche Verwaltung vielfach nur Papierbelege akzeptiert und mit Akten arbeitet, verändern sich Märkte deutlich schneller. Inzwischen sind alle Branchen durch die Digitalisierung betroffen. Die Digitalisierung beeinflusst auch die Zukunft der Finanz- und Versicherungsbranche. Neue Formen sind erst durch die Technologien der Digitalisierung möglich, die sich in Zukunft weiter ausbreiten werden.
Digitalisierung verändert die Zukunft traditioneller Berufe. Ärzte werden künftig vor allem in der Diagnostik durch E‑Health Anwendungen mehr und mehr unterstützt. Dienstleistungen im juristischen Bereich (heute primär von Anwälten vorgenommen) werden durch digitale Services aus dem Bereich Legal Tech ergänzt oder ersetzt werden. Und der Begriff Insuretech ist bereits etabliert.
In Zukunft wird die Digitalisierung neue Anforderungen an Schule, Aus und Weiterbildung, in allen Bereichen erforderlich machen. Es ist Aufgabe von Wirtschaft, Verbänden und der Politik, die Gesellschaft auf die kommenden Veränderungen vorzubereiten.
Digitalisierung und Unternehmen
Die Digitalisierung hat für Unternehmen jeder Grösse Auswirkungen. Zum einen nutzen Unternehmen digitale Technologien für die Digitalisierung ihrer Geschäftsprozesse, also zur Prozessoptimierung und Prozessinnovation. Dies wird auch durch die digitale Transformation vorangetrieben und zum Teil durch Start-ups realisiert. Bei der Digitalisierung besteht die Herausforderung für Unternehmen darin, neue Kundenbedürfnisse zu identifizieren, die sich aufgrund der wachsenden Verbreitung digitaler Dienstleistungen und Apps ergeben.
Mit den so genannten „Digital Natives“ sind zudem neue Zielgruppen entstanden. Zur Steigerung der Kundenorientierung auf diese Zielgruppen, benötigen Unternehmen häufig andere Marketing- und Vertriebsstrategien. Das Handeln ist anzupassen, um im digitalen Wandel erfolgreich zu sein Unternehmen müssen sich mit der Frage auseinandersetzen: Wie wollen wir morgen Kunden/-innen erreichen? Welche Rolle spielen neue Trends? Wie gehen wir mit den immer individueller werdenden Bedürfnissen unserer Kunden/-innen um?
Entwicklung digitaler Abläufe und Prozesse: Abschied von Papierakten durch die Einführung von Prozessen und Abläufe im Unternehmen, die durch die Digitalisierung zum Teil radikal neu gedacht werden müssen wie der Umgang mit Daten, die innerhalb des Unternehmens, im Zusammenhang mit den Tätigkeiten eines Unternehmens und bei Kunden/-innen anfallen. Aus Daten lassen sich neue Services und Geschäftsmodelle entwickeln. Die Digitalisierung uns alle vor die Herausforderung, sich dauerhaft zu verändern und anzupassen. Wettbewerbsvorteile aus vergangenen Zeiten bestehen nur noch bedingt. Dazu müssen Unternehmen die digitale Transformation im Unternehmen vorantreiben und ihre Digital Readiness steigern.